Gefäßchirurgie Siegen

Einleitung

Unter einem Infarkt versteht man grundsätzlich das umschriebene Absterben von Körpergewebe infolge eines plötzlich auftretenden Sauerstoffmangels (Ischämie). Meist ist der Verschluss einer Arterie durch ein Blutgerinnsel dafür verantwortlich. Bedeutende Beispiele sind Herzinfarkt und Hirninfarkt (Schlaganfall). Das abgestorbene Gewebe verursacht Funktionseinschränkungen und vernarbt im Verlauf.

 

Klassifikation

Unterschieden werden der ischämische oder „weiße Infarkt“ und der hämorrhagische oder „rote Infarkt“. Der ischämische Infarkt ist durch Blutleere gekennzeichnet. Sickert Blut aus anderen Gefäßen in das infarzierte Gewebe, färbt es sich dunkelrot.

 

Symptome

Neben der Gewebeverfärbung bereitet ein Infarkt starke Schmerzen. Außerdem kommt es zu einem Funktionsverlust des betroffenen Gewebes, was je nach Organ verschiedenartige Symptome verursacht.

 

Ursachen

Die häufigste Ursache ist ein Blutgerinnsel, das mit dem Blutfluss verschleppt wird, in einer Arterie stecken bleibt und diese verstopft. Hält der dadurch verursachte Sauerstoffmangel an, stirbt das betroffene Gewebe ab. Die Zeit bis zum Absterben wird durch den Sauerstoffbedarf und die Stoffwechselaktivität des Gewebes bestimmt.

Bei den meisten Betroffenen sind die Gefäße durch eine Arteriosklerose vorgeschädigt und verengt. Außer einem Gerinnsel kommen weitere Ursachen für einen Sauerstoffmangel infrage, zum Beispiel Gefäßkrämpfe, die im Rahmen verschiedener Erkrankungen vorkommen können.

 

Diagnostik

Neben der Erfassung der organbezogen typischen Symptomatik in der Anamnese erfolgt der Nachweis eines Gefäßverschlusses durch eine körperliche Untersuchung und verschiedene bildgebende Verfahren, insbesondere der Angiografie.

 

Therapie

Im Falle eines Infarkts ist rasches medizinisches Handeln erforderlich, um das Gewebe möglichst vor dem Untergang zu retten. Dazu kann einerseits versucht werden, den Thrombus medikamentös aufzulösen. Zum anderen kann er mit einem Gefäßkatheter oder in einer offenen Operation entfernt werden.

Gefäßchirurgen behandeln vor allem Infarkte an den Extremitäten. Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) können im Rahmen der Erkrankung einen akuten Gefäßverschluss erleiden. Auch Schlaganfallpatienten, die durch eine Einengung der Halsschlagader einen ischämischen Infarkt erlitten haben, können vom Gefäßchirurgen behandelt werden.

 

Prävention

Der den meisten Infarkten zugrundeliegenden Arteriosklerose kann wirksam vorgebeugt werden, indem man sich viel bewegt, sich abwechslungsreich ernährt und nicht raucht.