Aorta Klinik / Erkrankungen an der Halsschlagader

Carotisstenose; A. carotis interna-Stenose

Die Einengung der Halsschlagader nennt man Carotisstenose. Sie entsteht, ebenso wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit, häufig auf dem Boden einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und stellt eine der führenden Ursachen für einen ischämischen Schlaganfall (Apoplex) dar. Hierbei kommt es, bedingt durch die Einengung oder den Verschluss der Halsschlagader, zu einer Minderversorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff. Risikofaktoren sind auch hier das Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht (Adipositas), erhöhte Blutfettwerte oder die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Vorboten oder Warnzeichen für einen Schlaganfall können beispielsweise das plötzliche Auftreten von Seh- oder Sprachstörungen, Störungen im Bewegungsablauf oder Schwindelattacken sein. Diese Beschwerden sind oft nur von kurzer Dauer, dennoch ist es äußerst wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und die Symptome mittels Ultraschalluntersuchung (Duplexsonographie) der Halsschlagader abklären zu lassen. Eine Carotisstenose kann jedoch auch als Zufallsbefund, z.B. im Rahmen einer Routineuntersuchung beim Kardiologen oder Angiologen, auffallen. Auch dann sollte zur weiterführenden Diagnostik eine Duplexsonographie beim Spezialisten (Facharzt für Gefäßchirurgie, Angiologie oder Neurologie) durchgeführt werden. Zeigt sich eine hochgradige Einengung der Halsschlagader, erfolgt zur genauen Therapieplanung eine Gefäßdarstellung mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).

Schlaganfall vorbeugen
Carotis
Bild: © Henrike / Fotolia

Nach Abschluss aller Untersuchungen werden die erhobenen Befunde mit dem Patienten besprochen und die Therapie geplant. Es gibt zwei Therapieformen, die operative Therapie und die endovaskuläre Therapie mittels Stent. Laut aktueller Studienlage ist die klassische Operation der Stenttherapie überlegen. Dennoch werden beide OP-Methoden bei uns angeboten. Die Therapieplanung erfolgt individuell je nach Ausdehnung der Erkrankung. Die Therapie mittels Stent erfolgt über eine Punktion der Leistenschlagader. Bei der operativen wird die erkrankte Arterie über einem kleinen Schnitt am Hals dargestellt und eröffnet werden. Anschließend werden die einengenden Ablagerungen aus dem Blutgefäß entfernt (Thrombendarteriektomie). Nach Verschluss der Arteria carotis mit einem kleinen „Flicken/Streifen“ (Patchplastik) wird zur direkten Kontrolle noch im OP-Saal eine Gefäßdarstellung unter Röntgendurchleuchtung durchgeführt. Die Hirndurchblutung wird während der gesamten Operation kontinuierlich durch die Kollegen der Anästhesie überwacht. Gegebenenfalls ist bei beidseitiger Carotisstenose die Einlage eines kleinen Röhrchens (Shunt) zur Aufrechterhaltung der Hirndurchblutung während des Eingriffs notwendig.
Nach der Operation beträgt der weitere stationäre Aufenthalt im Krankenhaus bei komplikationslosem Verlauf etwa 5-7 Tage. Vor der Entlassung wird eine abschließende Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader durchgeführt.

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