Inhaltsverzeichnis:
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- Wenn jeder Schritt zur Belastung wird
- Ursachen: Warum Durchblutungsstörungen in den Beinen entstehen/a>
- Durchblutungsstörungen Beine – Symptome: Diese Beschwerden sollten Sie ernst nehmen
- Diagnose: Wie Gefäßverengungen zuverlässig erkannt werden
- Behandlung: Was hilft bei Durchblutungsstörungen der Beine?
- Interventionelle und operative Therapieverfahren bei Durchblutungsstörungen der Beine
- Vorbeugung: So senken Sie Ihr Risiko langfristig
- Ihre Spezialisten für Durchblutungsstörungen der Beine am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen
Wenn jeder Schritt zur Belastung wird
Vor allem in höherem Lebensalter sind Durchblutungsstörungen der Beine weit verbreitet. In vielen Fällen liegt den Beschwerden eine periphere arterielle Verschlusskrankheit zu Grunde, kurz als pAVK bezeichnet. Diese Erkrankung entsteht durch verengte oder verschlossene Arterien in den Beinen, was zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes führt. Die Symptome reichen von Schmerzen bei Belastung bis hin zu offenen, schlecht heilenden Wunden. Betroffene berichten oft, dass sie nur kurze Strecken gehen können, bevor sie wegen Schmerzen stehen bleiben müssen. Aus diesem Grund werden Durchblutungsstörungen der Beine auch umgangssprachlich als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet, denn das wiederholte Stehenbleiben gleicht dem Verhalten von Schaufensterbummlern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Gefäßerkrankung kann die Lebensqualität verbessern und schwereren Komplikationen vorbeugen.
Ursachen: Warum Durchblutungsstörungen in den Beinen entstehen
Die Hauptursache für eine Durchblutungsstörung in den Beinen ist die Arteriosklerose. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Veränderung der Gefäßwände, bei der sich Ablagerungen aus Fett, Kalk und Bindegewebe bilden. Diese werden auch als Plaques bezeichnet. Sie verengen die Gefäße und behindern den Blutfluss. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu vollständigen Verschlüssen der Arterien kommen.
In vielen Fällen gehen arteriosklerotische Gefäßveränderungen auf einen ungesunden Lebensstil zurück: Vor allem Rauchen gilt als zentraler Risikofaktor, denn Nikotin schädigt die Gefäßwände und fördert entzündliche Prozesse. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck begünstigen die Entstehung arteriosklerotischer Veränderungen. Außerdem tragen Bewegungsmangel, Übergewicht und eine fettreiche Ernährung dazu bei, dass sich die Gefäße verändern, sich Plaques bilden und die Durchblutung sich in der Folge verschlechtert.
Durchblutungsstörungen Beine – Symptome: Diese Beschwerden sollten Sie ernst nehmen
Im Anfangsstadium sind Durchblutungsstörungen in den Beinen oft symptomfrei, sodass sie länger unbemerkt fortschreiten können. Symptome treten meist erst dann auf, wenn der Blutfluss durch die verengten Arterien nicht mehr ausreicht, um die Muskeln beim Gehen mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Dann kann es zu krampfartigen Schmerzen, in der Regel in der Wade, manchmal aber auch im Oberschenkel oder Gesäß kommen. Die Beschwerden bessern sich in Ruhe wieder – das führt dazu, dass viele Betroffene immer wieder anhalten müssen, bevor sie weitergehen können.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung nehmen die Beschwerden weiter zu. Bei fortgeschrittener Durchblutungsstörung treten Schmerzen auch in Ruhe auf, vor allem nachts oder wenn die Beine flach liegen. In sehr schweren Fällen können Wunden entstehen, die nicht mehr heilen, etwa an den Zehen oder den Fersen. Solche offenen Stellen sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich, da sie sich infizieren können und das Gewebe absterben kann. Spätestens in diesem Stadium können Amputationen notwendig werden, um eine Ausbreitung der Schädigung zu verhindern.

Diagnose: Wie Gefäßverengungen zuverlässig erkannt werden
Anhand der typischen Symptome erhält der Arzt bereits wichtige Hinweise auf eine pAVK. Wichtig ist, eine gezielte Diagnostik einzuleiten, um die genaue Ursache und das Ausmaß der Durchblutungsstörung festzustellen. Zunächst erfolgt in der Regel eine gründliche Anamnese, bei der die Krankheitsgeschichte, die aktuellen Beschwerden und Risikofaktoren erfasst werden. Bei der körperlichen Untersuchung wird unter anderem der Puls an den Beinen und Füßen abgetastet. Ist der Puls schwach oder gar nicht tastbar, weist das auf eine gestörte Durchblutung der Beine hin. Auch kalte, blasse Haut oder Druckstellen mit schlechter Heilung sind Hinweise.
Eine zentrale Rolle in der weiteren Diagnostik spielt der sogenannte Doppler-Ultraschall. Dabei wird der Blutfluss in den Arterien mithilfe von Schallwellen sichtbar gemacht. Engstellen oder Verschlüsse können so zuverlässig erkannt werden. Bei weiterem Abklärungsbedarf kommen bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT-Angiografie), die Magnetresonanz-Angiografie (MRA) oder eine klassische Angiografie mit Röntgen und Kontrastmittel zum Einsatz. Je nach Fragestellung können zusätzlich Spezialuntersuchungen wie die Messung des Sauerstoffgehalts im Gewebe sinnvoll sein.
Behandlung: Was hilft bei Durchblutungsstörungen der Beine?
Bei gesicherter Diagnose richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin/des Patienten. Oftmals lassen sich Durchblutungsstörungen mit einer konservativen Behandlung wie einer medikamentösen Therapie gut kontrollieren. Dabei kommen in der Regel blutverdünnende Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) zum Einsatz. Sie können das Risiko für Gefäßverschlüsse und Thrombosen minimieren. Cholesterinsenkende Präparate aus der Gruppe der Statine können dazu beitragen, das Fortschreiten der Arteriosklerose zu verlangsamen. Patientinnen und Patienten sollten zudem alle beeinflussbaren Risikofaktoren angehen – etwa durch Rauchstopp, gesunde Ernährung und eine gute Blutzucker- bzw. Blutdruckeinstellung.
Ein besonders wirksamer Therapiebaustein ist das sogenannte Gehtraining. Dabei wird die Gehstrecke unter ärztlicher Anleitung kontinuierlich gesteigert. Dieses Training zielt darauf die Bildung von Umgehungskreisläufen (Kollateralen) zu fördern und langfristig die Durchblutung zu verbessern. Empfohlen wird täglich mindestens eine halbe Stunde zu trainieren. Bei bestimmten Patientengruppen – etwa mit diabetischem Fußsyndrom oder orthopädischen Einschränkungen – müssen die Übungen individuell angepasst werden.
Interventionelle und operative Therapieverfahren bei Durchblutungsstörungen der Beine
Reicht die konservative Behandlung nicht aus oder ist der Gefäßverschluss zu stark ausgeprägt, sind interventionelle oder chirurgische Verfahren eine Option. Minimalinvasive Eingriffe wie eine sogenannte Ballonaufweitung (PTA) können dazu beitragen, verengte Arterien mithilfe eines Ballonkatheters wieder zu öffnen. Bei Bedarf kann zusätzlich ein Stent – also eine kleine Gefäßstütze – zum Einsatz kommen, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten. Diese Eingriffe erfolgen meist unter örtlicher Betäubung und sind mit nur kurzer Erholungszeit verbunden.
Wenn minimalinvasive Eingriffe nicht ausreichen, etwa bei langstreckigen oder stark verkalkten Verschlüssen, kann eine Bypass-Operation notwendig sein. Dabei wird eine körpereigene Vene oder ein künstliches Gefäß verwendet, um den verschlossenen Abschnitt zu überbrücken. Auch Kombinationen aus offener Operation und Kathetertechnik – sogenannte Hybridverfahren – können je nach Befund in Betracht kommen. Ergänzend sind in Einzelfällen auch Infusionstherapien oder eine gezielte Nervenblockade (Sympathikolyse) denkbar.
Vorbeugung: So senken Sie Ihr Risiko langfristig
Neben der Behandlung ist die Prävention entscheidend, um Durchblutungsstörung zu verhindern oder ihren Verlauf abzumildern. Ein gesunder Lebensstil spielt dabei eine zentrale Rolle. Wer auf Nikotin verzichtet, sich regelmäßig bewegt und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, tut nicht nur etwas für seine Gefäße, sondern für die gesamte Herz-Kreislauf-Gesundheit. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen zudem, Gefäßveränderungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Ihre Spezialisten für Durchblutungsstörungen der Beine am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen
In unserer Gefäßchirurgie Siegen setzen wir auf eine ganzheitliche Betreuung: Von der fundierten Diagnostik über moderne Therapieverfahren bis hin zur langfristigen Nachsorge arbeiten unsere Fachärztinnen und Fachärzte eng zusammen, um eine individuelle Versorgung zu gewährleisten. Unser Ziel ist es, Ihre Mobilität zu erhalten, Ihre Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten von Durchblutungsstörungen aufzuhalten – gezielt und mit der medizinischen Expertise eines erfahrenen Teams.