Aneurysma / Lexikon

Einleitung

Aortendissektionen sind selten, betreffen häufiger Männer als Frauen und treten vorrangig im Alter von 50 bis 70 Jahren auf. Sie fallen meist durch einen plötzlichen, vernichtenden Schmerz in der Brust oder zwischen den Schulterblättern auf. Herzinfarkt oder Schlaganfall sind mögliche Folgen. Je nach betroffenem Aortenabschnitt muss entweder rasch operiert oder der Befund regelmäßig kontrolliert und medikamentös behandelt werden.

Klassifikation

Aortendissektionen können nach Stanford in Typ A und B eingeteilt werden. Die Aortendissektion Typ A beginnt an der Aorta ascendens oder am Aortenbogen. Ist die Aorta descendens betroffen, die auf den Aortenbogen folgt, handelt es sich um eine Aortendissektion Typ B.

Symptome

In den meisten Fällen erleben die Patienten einen plötzlichen massiven Schmerz, der je nach betroffenem Aortenabschnitt in Brustkorb, Rücken oder Bauch lokalisiert sein kann. Daneben können bei einer Aortendissektion Symptome auftreten, wie Atemnot, Lähmungen, Taubheitsgefühle u.a., die auf einer Minderversorgung bestimmter Organe mit Blut beruhen.

Ursachen

Bei einer Gefäßwandschwäche der Aorta kann durch große Krafteinwirkung, etwa durch zu hohen Blutdruck oder einen Unfall, die innere Gefäßwand einreißen. Dadurch gelangt Blut zwischen die Wandschichten, das die Gefäßwand fortlaufend weiter aufspalten kann. Im schlimmsten Fall reißt aufgrund des Druckes auch die äußere Wandschicht, was zum raschen Verbluten führt. Andererseits können durch die Dissektion von der Aorta abzweigende Gefäße verlegt werden.

Diagnostik

Bei typischer Symptomatik werden bildgebende Verfahren eingesetzt, um die Diagnose zu sichern. Dazu eignen sich vor allem die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (MRT) und die transösophageale Echokardiografie (TEE), die oft kombiniert angewendet werden.

Medikamentöse Therapie

Mit Beginn der Beschwerden ist üblicherweise ein Schmerzmittel erforderlich. Des Weiteren wird der Blutdruck abgesenkt, um das Komplikationsrisiko zu reduzieren. Bei Patienten, die nicht operiert werden, ist das Ziel, den Blutdruck dauerhaft niedrig einzustellen.

Operative Therapie

Aortendissektionen vom Typ A müssen in der Regel unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine operiert werden. Der betroffene Aortenabschnitt wird durch eine spezielle Gefäßprothese aus Kunststoff ersetzt. Gleichzeitig kann bei Bedarf eine künstliche Aortenklappe am Herzen eingebracht werden.

Der Typ B muss nur selten operiert werden. Dann wird meist über die Leistenschlagader eine Gefäßstütze (Stent) in die Aorta eingebracht, um die Gefäßwand zu stabilisieren und den Blutfluss in die richtige Bahn zu lenken.